Warum ist es besser, ein Tier aus dem Tierheim zu übernehmen, anstatt eines zu kaufen?

Die Streunerpopulation in Europa liegt bei erstaunlichen 100.000.000. Schätzungsweise 7,6 Millionen Tiere kommen jedes Jahr allein in US-Tierheime. Diese Zahlen sind viel zu hoch. Trotz der fleißigen Bemühungen internationaler und lokaler Tierschutzorganisationen, die rund um die Uhr daran arbeiten, ein Zuhause für diese geretteten Tiere zu finden und sie zu unterstützen, nimmt die Zahl aufgrund verantwortungsloser Tierhalter und mangelnder Kastration weiter zu.

Überall in Europa suchen und finden Tierschutzorganisationen ständig ein Zuhause für streunende Hunde und Katzen. FAPF (Foundation of Animal Protection in Füzsabony) ist dafür ein perfektes Beispiel. Zsanett Moinár gründete die Stiftung zusammen mit ihrer Schwester Izabell Moinár im Jahr 2007. Meine Familie lernte FAPF kennen, als meine Tochter in Budapest Veterinärmedizin studierte. Während ihrer Zeit dort arbeitete sie ehrenamtlich bei FAPF und pflegte einige der Tiere, welche gerettet worden waren. Viele andere Veterinärstudentinnen und -studenten engagieren sich dort ebenso, um die Organisation bei der Unterbringung und Pflege der geretteten Tiere zu unterstützen.

Das größte Problem ist, dass trotz der ganzen Arbeit und der vielen kleinen Erfolge die Anzahl der Streuner nicht abnimmt. Die Zahl steigt ständig! Auf den Straßen dieser Welt gibt es immer noch viel zu viele streunende Hunde und Katzen, die bisher noch nicht das Glück hatten, ein neues Zuhause zu finden.

Nachdem ich mein erstes Buch „Die Magie von Prinzessin Patsy“ geschrieben hatte, beschloss ich, mich für die öffentliche Aufmerksamkeit und Aufklärung über Tiere, die bei Tierschutzorganisationen untergebracht sind, einzusetzen. Ich beschloss auch, dass das Sammeln von Spenden für verschiedene Organisationen ein großartiger erster Schritt ist. Daher beabsichtige ich, eine starke Präsenz in sozialen Medien mit Tipps für Erwachsene und Kinder bezüglich der Auswahl und Aufnahme eines Haustieres aufzubauen.

Jedes Haustier erfordert viel Liebe, Zeit und Energie. Es kann jedoch oft auch teuer werden, wenn das Tier bestehende medizinische Probleme hat oder im Laufe seines Lebens solche entwickelt. Aber die Fähigkeit dieser Tiere, ihre neue Familie bedingungslos zu lieben, wird oft übersehen und als selbstverständlich angenommen. Wenn dir also Tiere am Herzen liegen, kannst du einem Tier aus dem Tierheim ein liebevolles Zuhause bieten und einen lebenslangen Partner für dich selbst gewinnen.

Vorteile von Tieren aus dem Tierschutz gegenüber dem Kauf eines reinrassigen Tiers

Tierheime in Europa und den USA haben sehr häufig Probleme mit der Finanzierung. Die Streuner, um die sie sich kümmern, warten auf ein liebevolles Zuhause, das ihnen nach der Übergabe ein stabiles Umfeld bietet. Wenn Sie übernommen werden, sind diese Tiere glücklicher und lebenslange Partner für ihre neue Familie. Es geht dabei nicht nur um die entgegengebrachte Liebe, sondern auch um angemessene Ernährung, Pflege und Hygiene, welche dein Zuhause diesen Tieren bieten kann.

Schauen wir uns einige der Vorteile der Aufnahme eines Tiers aus dem Tierschutz an.

  • Du rettest gleich zwei Leben auf einmal – das Tier, welches du mit nach Hause nimmst, und dessen Nachfolgerin im Tierheim, für die du nun Platz geschaffen hast. Als Nebeneffekt tust du dir auch selbst etwas Gutes, da Haustiere in der Regel einen positiven Einfluss auf die Psyche der Menschen haben, bei denen sie leben.
  • Die meisten erwachsenen Tiere, die bereits einige Zeit im Tierheim verbracht haben, sind mit ihren Impfungen auf dem aktuellen Stand. Das spart Zeit, Energie und Geld, da diese ersten Arztbesuche bereits erledigt sind. Man spart auch die Kosten für die Kastration des Tiers, da das Tierheim in der Regel auch dies bereits veranlasst hat, falls das Tier dafür nicht zu jung ist.
  • Tiere aus dem Tierheim sind viel günstiger und gesünder als reinrassige Tiere von einem Züchter. Diese verkaufen ihre Tiere normalerweise zu einem exorbitanten Preis, da sie sich in der Regel auf populäre Rassen fokussieren und in den meisten Fällen profitorientiert sind. Wie bereits erwähnt ist die Übernahme von Tieren aus dem Tierschutz günstiger, da sie bereits kastriert und geimpft sind. Außerdem betrachten Tierheime die Vermittlung von Tieren nicht als Geschäft, sondern sie sind gemeinnützige Organisationen, deren Hauptzweck es ist, für ihre Schützlinge ein liebevolles Zuhause zu finden.
  • Die Auswahl in Tierheimen ist riesengroß. Dort findet sich ein Tier für alle Bedürfnisse. Dies liegt daran, dass Tierheime bei der Aufnahme von Tieren keine Vorauswahl treffen. Es gibt Tiere in allen Größen, Formen und Farben. Wenn du eine bestimmte Vorliebe hast, dann kannst du online recherchieren und ein Tierheim finden, das ein entsprechendes Tier zur Vermittlung anbietet.
  • Hunde aus dem Tierheim sind immer bestrebt, deinen Anweisungen zu folgen. Studien haben bewiesen, dass Tierheimhunde im Vergleich zu Hunden, die von einem Züchter kommen, viel besser darin sind, mit Menschen zu interagieren und deren Führung zu folgen. Dies liegt vor allem daran, dass diese Tiere aus großer Not kommen und sich nach Anerkennung und Liebe sehnen. Erwachsene Tiere haben im Tierheim bereits Erfahrungen im Umgang mit Menschen gesammelt und neigen daher dazu, sich besser an ein neues Zuhause anzupassen. Immer vorausgesetzt, dass sie dort willkommen sind und liebevoll behandelt werden.
  • Hier ist ein Fakt zum Schmunzeln: Tierheimhunde können Ihnen helfen, ein Date zu finden. Eine Umfrage von Slate ergab, dass „82 % der Befragten mehr Selbstbewusstsein hatten, um sich einer anderen Person zu nähern oder sie anzusprechen, wenn sie ihren Hund dabeihatten“. Obwohl dies nicht die einzige Motivation für dich sein sollte, einen Hund oder eine Katze aus dem Tierheim zu holen, kann es definitiv ein Vorteil sein. Menschen mit Haustieren sind oft sehr zugänglich, fürsorglich und an Gesprächen interessiert.
  • Tiere aus dem Tierheim bekommt man meist leichter stubenrein als Tiere von Züchtern. Wenn man ein Tier mit nach Hause nimmt, dann kann man nicht erwarten, dass das Tier bereits komplett erzogen und ausgebildet ist. Tiere aus dem Tierheim wurden verlassen und viele mussten sich unter erbärmlichen Bedingungen allein durchschlagen. Der Vorteil solcher Streuner ist jedoch, dass sie leicht lernen und sich schnell in die neue Umgebung einfügen möchten, um deine Zuneigung zu erhalten. Ältere Tiere lernen neue Dinge schneller als Welpen. Dies ist einer der vielen Vorteile, wenn man ein erwachsenes Tier mit nach Hause bringt.
  • Wenn Sie ein älteres Tier übernehmen, können Sie auch die häufig chaotischen Welpenjahre überspringen. Es erfordert viel Zeit und Energie, sich um einen Welpen zu kümmern. Er muss erzogen werden und kann nur für eine sehr kurze Zeit allein gelassen werden. Ältere Hunde sind in der Regel bereits erzogen oder lassen sich leicht erziehen. Das erspart Ihnen viel Ärger. Sie müssen sich nicht mit gestohlenen und zerkauten Schuhen, zerrissenen Kissen oder anderen chaotischen Situationen auseinandersetzen, die Welpen häufig verursachen.
  • In einem Tierheim ist es einfach, ein Haustier zu finden, das zum eigenen Temperament und Charakter passt. Dies liegt daran, dass erwachsene Tiere bereits ihre eigene Persönlichkeit entwickelt haben. Dies erleichtert die Auswahl, da es keine unangenehmen Überraschungen gibt. Solche Überraschungen sind mit einem Welpen vorprogrammiert, da man nie weiß, wie er sich entwickeln wird und welche Charaktereigenschaften er hat. Wenn man sich Stabilität und Ausgeglichenheit wünscht, dann ist ein erwachsenes Tier die beste Wahl.

Die Bedeutung der Kastration

Wenn es um die Gesundheit von Haustieren geht, sollte man keine Kompromisse eingehen, da man für sie die Verantwortung übernommen hat. Tierheime kastrieren ihre Schützlinge in der Regel sofort, um ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen und schwere Krankheiten zu vermeiden. Hier sind die wichtigsten Gründe dafür:

1. Gesundheit und ein langes Leben

Eine von der University of Georgia durchgeführte Studie zeigt, dass kastrierte Hunde und Katzen ein längeres und erfüllteres Leben führen als nicht kastrierte. Wenn sie nicht kastriert sind, dann erhöht sich die Wahrscheinlichkeit sehr stark, dass weibliche Hunde und Katzen an Gebärmutter- oder Brustdrüsenkrebs und männliche an Hodenkrebs erkranken.

Darüber hinaus streifen Streuner durch die Straßen was bedeutet, dass sie in Kämpfe mit anderen Streunern verwickelt werden, sich verletzen, sich infizieren oder Unfälle haben. Dies bedeutet, dass ihre Lebenserwartung zusätzlich stark verkürzt ist.

Die Kastration ist jedoch auch mit bestimmten Nachteilen wie einem verminderten Stoffwechsel und einer geringeren Reife verbunden. Dies führt häufig zu einem Übergewicht der Tiere. Daher muss ihr Gewicht und die Futtermenge ständig genau überwacht werden, um Komplikationen zu vermeiden.

2. Kastration reduziert unerwünschtes Verhalten

Das Markieren des eigenen Reviers mit Urin ist bei erwachsenen Katzen und Hunden ein ganz normales Verhalten. Die Männchen sind dafür bekannt und berüchtigt, aber leider tritt dies auch bei Weibchen auf. Ein Haustier zu haben, das überall hinpinkelt, kann sehr beunruhigend, quälend und peinlich sein, insbesondere wenn Besuch kommt. Noch peinlicher wird es, wenn man bei Bekannten eingeladen ist und es dort passiert. Solche unerwünschten Verhaltensweisen lassen sich eindämmen, wenn man das Tier kastrieren lässt. Das Markierverhalten wird dadurch deutlich verringert und in vielen Fällen komplett gestoppt.

Deshalb werden gerettete Tiere meist gleich kastriert, wenn sie gefunden werden. Denn je länger man wartet, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Kastration das Markierverhalten stoppt. Dies wiederum verringert die Chancen auf eine Vermittlung signifikant.

3. Kostensenkung

Dadurch dass sie die Tiere kastrieren, tun Tierheime den zukünftigen Tierhaltern einen großen Gefallen, da dies die zukünftigen Kosten für Arztbesuche und Medikamente reduziert. Bei nicht kastrierten Haustieren besteht die Gefahr, dass viele komplexe Gesundheitsprobleme wie z.B. Krebserkrankungen auftreten, was für die Besitzer sehr teuer werden kann.

Kastrierte Tiere aus dem Heim sind das Beste, was man sich vorstellen kann. Informier dich noch heute über die Möglichkeiten eines dieser Tiere aufzunehmen. Du wirst es nicht bereuen!

 

Schlusswort

Die Welt ist nicht freundlich zu Streunern. Häufig wurden sie von Menschen misshandelt oder verletzt und landen allein und verlassen auf der Straße. Sie sind verängstigt, oft hungrig und müssen sich allein durchschlagen. Obwohl Tierschutzorganisationen und Tierheime alles dafür tun, um diese Tiere zu retten und ihnen ein neues Zuhause zu geben, werden diese Hilferufe von vielen Menschen überhört, die sich stattdessen für teures Geld Designerhunde von Züchtern kaufen.

Wenn du Tiere liebst und dich um eins (oder mehrere) davon kümmern möchtest, dann biete denen, die es am meisten brauchen, ein liebevolles Zuhause. Ein Tier aus dem Tierheim aufzunehmen ist eine ehrenwerte Handlung. Bitte denk darüber nach!

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